Ist nit das Leben ein Orgelspiel?
Spielt jeder, als er kann und will,
sein Fuge - auch Thema cum variation,
Gott gibt einem jeden sein Thema schon
Sind freilich oft Generalbaßlehr,
Orgel- und Kontrapunkt manchem schwer;
Sind auch im Stück viel Kreuz und b
tut manchem Herz und Augen weh;
kommt auch gar mancher aus dem Takt, oder ein falsch Register packt,
oder mitten ins Daneben giegst,
daß ein unrein Pfeiffen quiekst.
Macht nichtens, denn das Lied der Zeit
schwingt doch ins Halleluja der Ewigkeit!
Wenn nur das Glück den Blasbalg treibt,
daß nit der Schnaufer ganz ausbleibt.
Geb Gott ein gute Melodei,
daß euer Leben fruchtbar sei.
(auf einem alten Orgelgehäuse)
Die Orgel ist ohne Zweifel das größte, das kühnste und das herrlichste aller von menschlichem Geist erschaffenen Instrumente, Sie ist ein ganzes Orchester, von dem eine geschickte Hand alles verlangen, auf dem sie alles ausführen kann.
Honoré deBalzac
Orgelmusik: Vorstellung, es müßte doch etwas geben, das der Grund dieses Klanges wäre; diese Musik kann nicht für sich, aus sich entstanden sein; sie erzeugt dieVorstellung eines höheren Wesens, das ich mir sonst nicht denken kann.
Peter Handke [1977]
Orgelspielen heißt einen mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen manifestieren.
Charles-Marie Widor
Die Philosophie ist die Königen der Wissenschaften.Sie nimmt unter ihnen ungefähr einen Platz ein wie die Orgel unter den Instrumenten. Sie überblicke sie, fasse sie zusammen [...] zur den Sinn des Lebens erschließenden Synthese, zur schauenden Bestimmung der Stellung des Menschen im Kosmos.
Thomas Mann
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrthum
Friedrich Nietzsche [1888]
Die Orgel ist doch in meinen augen und ohren der könig aller jnstrumenten - meine Paßion.
Wolfgang Amadeus Mozart
Was ist ein Organist, so bald das Schnarr-Werk geht?
Ein Feld-Herr, dessen Volk aus Holz und Luft besteht.
Daniel Stoppe [1729]
Gott ist ein Organist,
wir sind sein Orgelwerk,
Sein Geist bläst jedem ein.
Angelus Silesius
Ja, man könnte wohl sagen, daß die Orgel ein künstlich gemachtes Thier sey, welches durch Hülff der Lufft oder Windes und menschlicher Hände gleichsam rede, klinge, singe und modulire.
Michael Praetorius [1619]